FAQ

Hier findest du die Antworten auf häufig gestellte Fragen …

ÜBER DIE VIA ALPINA

Die ehemaligen fünf Farben der Via Alpina-Wanderwege (rot, lila, gelb, grün und blau) waren nur die Wegbezeichnungen und sagen nichts über die Schwierigkeit des Weges aus! Solange die Wege schneefrei sind, sind keine Berg- oder Klettererfahrung erforderlich, auch keine Seile, Steigeisen oder Eispickel. Manchmal folgt man breiten Wegen, manchmal schmalen Wegen (keine Gletscherübergänge).

Trotzdem ist die Via Alpina eine alpine Wanderroute. Einige Passagen sind exponiert (Schwindelfreiheit erforderlich!) und Trittsicherheit ist gerade bei Nässe oder alten Schneefeldern notwendig. Teilweise muss man Geröllfelder überqueren und weniger begangene Wege in niedrigeren Lagen können verwachsen sein. Trotz der Bemühungen der lokalen Markierungsteams kann die Orientierung manchmal schwierig sein, gerade bei Nebel. Daher ist es wichtig topographische Wanderkarten und einen Kompass mitzunehmen. Für Gruppen Wanderungen: Natürlich solltet ihr eure Wanderung immer nach der Kondition des schwächsten Mitglieds eurer Gruppe planen und dabei die Entfernungen und vor allem die zu überwindenden Höhenmeter beachten.

Für weitere Informationen zu einzelnen Etappen wende dich bitte an die Tourismusbüros, die Hüttenleute, die örtlichen Bergführer:innen oder Wanderleiter:innen und die lokalen Alpenvereine oder Wanderverbände. Die Kontaktdaten der lokalen Alpenvereine und Wanderverbände findest du auf den Webseiten der folgenden Dachvereine:

Slowenischer Alpenverein: www.pzs.si
Italienischer Alpenverein: www.cai.it
Alpenverein Südtirol: www.alpenverein.it
Österreichischer Alpenverein: www.alpenverein.at
Deutscher Alpenverein: www.alpenverein.de
Liechtensteiner Alpenverein: www.alpenverein.li
Schweizer Wanderwege: www.wandern.ch  
Schweizer Alpen-Club: www.sac-cas.ch
Französischer Wanderverband: www.ffrandonnee.fr
Französischer Alpenverein: www.ffcam.fr
Monegassischer Alpenverein: www.club-alpin.asso.mc

In den Alpen dauert die Wandersaison normalerweise von Juni bis Oktober, wobei einige Bereiche das ganze Jahr über zugänglich sind.In einer Höhe von über 2000 m und manchmal auch darunter können sich Schneefelder bis in den Sommer halten (bis Anfang Juli, vor allem auf Nordhängen und in felsigen Bereichen), während ab Ende September Schnee bereits liegen bleiben kann, sodass Überquerungen um einiges schwieriger sind. Erkundige dich daher vor Ort über die Begehbarkeit der Etappen, wenn du am Anfang oder Ende der Wandersaison aufbrechen willst. Wende dich an Tourismusbüros, die Hüttenbetreiber:innen, die lokalen Wanderleiter:innen und Bergführer:innen, die lokalen Alpenvereine oder Wanderverbände – siehe oben. Überprüfe auch die genauen Öffnungszeiten der Hütten oder Unterkünfte: Die in unseren Etappenbeschreibungen angegebenen Monate sind nur ein ungefährer Hinweis. Außerhalb der Öffnungszeiten bieten viele – nicht alle – Alpenvereinshütten auch eine Winterstube für Übernachtungen. Allerdings muss man den Schlüssel manchmal im Voraus abholen!

Im Gebirge kann sich das Wetter sehr rasch ändern. Stell dich auf Hitze genauso wie auf Schneestürme mitten im Sommer ein und rechne mit Gewittern am späten Nachmittag (meide dann exponierte Grate!).

VOR DEM START…

Wanderschuhe mit gutem Profil und gutem Halt für die Knöchel, mehrere Kleidungsschichten für wechselnde Temperaturen, Regenschutz (auch für den Rucksack), Wanderstöcke je nach Belieben. Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Ausrüstung. Verlasse dich niemals auf Mobiltelefone, um Hilfe zu holen; der Empfang außerhalb bewohnter Gebiete ist sehr lückenhaft und außerdem kannst du deinen Akku vielleicht nicht regelmäßig aufladen. Bring Wanderkarten und einen Kompass mit. Und natürlich Essen, falls es unterwegs keine Hütte gibt, immer ausreichend Wasser (abhängig davon, ob es unterwegs Quellen gibt) und Kleinigkeiten zur Stärkung, die auch für Notfälle reichen müssen.

Für Übernachtungen empfehlen wir für deinen Komfort und aus Hygienegründen einen leichten Schlafsack aus Seide oder Baumwolle, der in den Hütten des Österreichischen und Deutschen Alpenvereins sogar verpflichtend ist. Außerdem eine Stirn- oder Taschenlampe. Vermeide unnötiges Gewicht und nimm nicht zu viele Toilettenartikel mit, da viele Berghütten ohnehin keine Duschen haben (eingeschränkte Wasser- und Energieversorgung, schwierige Abwasserentsorgung). Bevorzuge außerdem biologisch abbaubare Produkte.

Ja und nein. Aufgrund der Abgelegenheit der Hütten müssen Hüttenwirt:innen mit ihren Vorräten sehr sorgsam umgehen. Daher wissen sie es zu schätzen, wenn sie bereits im Vorhinein wissen, wie viele Leute übernachten und vor allem bei ihnen essen wollen. Außerdem können einige Hütten in der Hauptsaison und an Wochenenden voll belegt sein. Für dich und die Wirte ist es deshalb am besten, wenn du kurz anrufst. Das kannst du meistens auch am Vorabend in der Hütte, in der du gerade bist, erledigen. Einige Hütten sind mit einem Online-Reservierungssystem verbunden,aber es gibt kein System für die gesamte Via Alpina. Wenn du/ihr allerdings nur allein oder zu zweit unterwegs bist/seid, findet du/ihr normalerweise immer einen Schlafplatz.

Bei den Übernachtungsmöglichkeiten in Dörfern gibt es große Unterschiede. Auch hier buche am besten direkt oder über die Tourismusbüros etwa einen Tag im Voraus, damit du nach einem anstrengenden Wandertag nicht noch von einem Quartier zum nächsten ziehen musst.

Es gibt kein Gesamtabkommen mit Unterkünften entlang des Weges über Ermäßigungen für Via Alpinisten. Die meisten großen europäischen Alpenvereine oder Wanderverbände sind jedoch Teil des so genannten „UIAA Gegenseitigkeitsabkommens”. Wenn du also Mitglied eines dieser Vereine bist, erhältst du beträchtliche Ermäßigungen in allen Hütten, die einem anderen Verband gehören (bis zu 50% auf Übernachtungen und manchmal auch auf Speisen). Für eine Weitwanderung lohnt sich diese Investition sicherlich. Zu bemerken: die englischsprachige Sektion „Britannia“ des Österreichischen Alpenvereins nimmt Mitglieder aus der ganzen Welt auf (www.aacuk.org.uk).

Heutzutage kaufen die meisten Wanderer:innen in den Alpenhütten Frühstück und Abendessen vor Ort. Damit verringert sich das Gewicht des Rucksacks deutlich und man hat die Möglichkeit regionale Spezialitäten zu probieren. Für die Hüttenwirt:innen stellt der Verkauf von Mahlzeiten eine wichtige Einnahmequelle dar, da sie oft nur einen sehr geringen Anteil der Übernachtungsgebühr behalten bzw. Pacht an die Eigentümerorganisation der Hütte bezahlen.

Nichtsdestotrotz akzeptieren die Alpenvereinshütten Selbstversorger:innen als Entgegenkommen vor allem gegenüber Wanderer:innen mit kleinem Budget. Aber nur wenige Hütten haben eigene Kochnischen (fast ausschließlich in Frankreich und der Schweiz) oder erlauben das Kochen auf den Tischplatten. Du musst dann möglicherweise im Freien kochen. Herde oder Kocher werden von noch weniger Hütten zur Verfügung gestellt.

In privat betriebenen Hütten ist eine Selbstversorgung meistens nicht erlaubt.

Natürlich findest du viele Quellen und Bäche entlang der Alpenwanderwege sowie Brunnen in vielen Bergdörfern. Allerdings kann nur selten garantiert werden, dass es sich tatsächlich um Trinkwasser handelt. Das Trinken aus Quellen und Bächen in oder unterhalb von Weidegebieten (Viehherden und Wildtiere) ist nicht empfehlenswert. Denk eventuell daran, im Handel erhältliche Wasserreinigungssysteme zu verwenden.

In Kalkgebieten führen gerade zu Beginn und Ende des Sommers sehr wenige Quellen Wasser. Erkundige dich daher an deinem Ausgangspunkt. Es kann sein, dass du dein Trinkwasser für den ganzen Tag mitnehmen musst.

In einigen Berghütten musst du möglicherweise für Trinkwasser bezahlen, vor allem in Kalkgebieten, wenn zu Saisonbeginn oder -ende keine Quelle in Hüttennähe vorhanden ist.

ENTLANG DES WEGES

Egal ob mit oder ohne Zelt, das Übernachten unter freiem Himmel ist eine hervorragende Möglichkeit die Natur zu erleben – und noch dazu günstig. Doch damit sind mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt verbunden. Dazu kommt, dass viele Gebiete in den Alpen forstwirtschaftlich oder als Weideland genutzt werden und in öffentlichem oder in Privatbesitz sein können. Deshalb sind die Regeln für das Biwakieren von Land zu Land, aber auch von Gebiet zu Gebiet sehr unterschiedlich. In den meisten Nationalparks und Gebieten unter strengem Naturschutz ist das Übernachten im Freien verboten oder geregelt, ebenso wie in den österreichischen Bundesländern Tirol und Kärnten und in mehreren Gemeinden in verschiedenen Teilen der Alpen. Kontrollen durch Wachpersonal und Geldstrafen bei Nichteinhaltung der Vorschriften sind möglich.

Außerhalb der oben genannten Gebiete ist es theoretisch oft notwendig die Erlaubnis des/der Grundeigentümer:in einzuholen, was in entlegenen Gebieten natürlich meist nicht leicht machbar ist. Biwakieren oberhalb der Baumgrenze wird dort normalerweise für eine Nacht und eine kleine Personengruppe toleriert, solange die notwendigen Vorkehrungen getroffen werden (siehe unten). Veranstalter:innen von Touren u.ä., die regelmäßig an einer Stelle zelten wollen, müssen unbedingt die Genehmigung des/der Grundeigentümer:in oder der Behörden einholen.

Im Gegensatz beispielsweise zur nordamerikanischen Wildnis sind nur wenige Gebiete in den Alpen eigens für Übernachtungen im Freien vorgesehen. Außerhalb der Öffnungszeiten bieten viele Alpenvereinshütten jedoch einen offenen Winterraum als Schlafstätte. Sind die Hütten geöffnet, so kannst du die Wirtsleute um Erlaubnis fragen, ob du in der Nähe campieren und eventuell gegen eine kleine Gebühr die Sanitäranlagen benützen darfst.

Für ein verantwortungsvolles Biwakieren:

  • Meide sensible Bereiche, die von Wildtieren bevorzugt werden, wie Übergangsgebiete zwischen Wald und Wiesen, Gehölzgruppen, Gebiete mit vielen Tierspuren, Gebüsch, Feuchtgebiete, Auen und Inseln;
  • Schlage dein Lager mindestens 100 m von Fließgewässern entfernt auf, damit es zu keiner Verunreinigung kommt;
  • Verwende Campingkocher vorsichtig und mache nur dort Feuer, wo es erlaubt ist und nachdem du alles entzündbare Material im Umkreis entfernt haben. Lass ein Feuer nie unbeaufsichtigt, bis es vollständig gelöscht ist;
  • Mach keinen Lärm, vor allem in der Dämmerung, wenn Wildtiere am aktivsten sind;
  • Richte eine Naturtoilette mindestens 50 m von Gewässern entfernt ein; vergrabe Exkremente und biologisch abbaubares Toilettenpapier oder bedecke sie mit Steinen usw. ab, nimm alle anderen Materialien (Damenbinden, Tampons etc.) mit;
  • Wasche dich und erledige deinen Abwasch in mindestens 30 m Entfernung von Gewässern, verwende dazu nur biologisch abbaubare Produkte;
  • Nimm deinen Hund in der Dämmerung und in der Nacht an die Leine;
    lass keinerlei Lebensmittel (oder Teller und Töpfe mit Lebensmittelresten) über Nacht im Freien;
  • Hinterlasse den Ort selbstverständlich so, wie du ihn vorgefunden hast. Nimm den gesamten Müll mit (auch kompostierbares Material, das in großer Höhe Jahre benötigt um zu verrotten) und entsorge ihn in den entsprechenden Müllbehältern im Tal (oder noch besser zu Hause).

Du kannst die folgenden offiziellen topografischen Karten nutzen:

www.geoportail.gouv.fr/ (Frankreich)

map.schweizmobil.ch (Schweiz mit Liechtenstein),

www.austrianmap.at (Österreich),

geoportal.bayern.de/bayernatlas (Deutschland),

geopedia.si (Slowenien),

www.trekking.suedtirol.info (Italien: Südtirol).

Während der Wanderung kannst du eine der vielen verfügbaren Apps für Smartphones. Besonders empfehlenswert sind Outdooractive, Komoot, AllTrails, iPhiGéNie mit den französischen Karten, Monolit2go mit den Karten Sloweniens, aber auch OsmAnd und twoNav.

Aber Vorsicht: Schone deinen Akku, denn nicht in jeder Berghütte kannst du ihn aufladen, da viele nur über eine begrenzte Stromversorgung verfügen!

Die auf unserer Webseite verknüpfte Outdooractive Karte soll dir vor allem bei der Planung deiner Wanderung helfen. Die Etappenbeschreibungen wurden von sehr vielen Partnern in allen Alpenregionen erstellt und werden je nach Region unterschiedlich oft aktualisiert. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass es Ungenauigkeiten und Qualitätsunterschiede bei den Beschreibungen gibt, genauso wie bei der Markierung der Wege. Für unterwegs empfehlen wir die Mitnahme eines Smartphones, eines GPS-Geräts und geeigneter topographischer Karten im Maßstab 1:50.000 oder 1:25.000. Ein Kompass ist ebenfalls empfehlenswert. Für Weitwanderungen kannst du die Option „postlagernd“ wählen und so die Karten zu den jeweiligen Teilstücken entlang des Weges schicken und erhalten.Über folgende Webseiten kannst du Karten beziehen (oft mit Rabatten für Clubmitglieder):

www.dav-shop.de (Ost- und Zentralalpen, auch einige für die Westalpen)

www.alpenverein.at/shop (Ost- und Zentralalpen)

www.pzs.si/index.php?stran=Trgovina&kat=6 (Slowenien)

www.shop.wandern.ch (Schweiz)

https://boutique.ffrandonnee.fr/topoguides (Frankreich)

Es gibt keinen aktuellen Reiseführer über die Via Alpina. Jedoch gibt es viele Wanderberichte, die in unserer Community geteilt werden.

Die Via Alpina ist für das Wandervergnügen gedacht. Daher sind viele Abschnitte nicht für Mountainbikes geeignet und teilweise ist das Mountainbiken sogar verboten. Als Pietro Marescotti auf den fünf Wegen der Via Alpina mit dem Mountainbike fuhr, konnte er nur etwa ein Drittel des Weges tatsächlich im Sattel zurücklegen und musste sein Rad ein Drittel schieben und das letzte Drittel tragen. Seine Tour hat ihm zwar sehr viel Freude bereitet, dennoch können wir die Via Alpina nicht als Mountainbikeroute empfehlen.

Rund um die Via Alpina gibt es jedoch jede Menge Mountainbikestrecken. Frag bei Tourismusbüros und Spezialistenverbänden nach, die dir Tipps geben können. Nimm jedoch immer Rücksicht auf die anderen Wegenutzer:innen und die Flora und Fauna.

Das Netzwerk Via Alpina organisiert selbst keine Touren. In unserer Community können Mitwandernde gesucht und Tipps zu geführten Touren ausgetauscht werden.

Die Via Alpina führt sehr oft in der Nähe von Bahnhöfen vorbei. Im Schnitt gibt es alle zwei bis drei Tage einen Ort mit Busanbindung. Versuche, solche mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbare Ausgangs- und Endpunkte für deine Wanderung zu wählen.

Vielleicht dauert die An-/Abreise etwas länger, aber dafür musst du dir keine Gedanken darüber machen, wie du nach einer langen Wanderung zu deinem Auto zurück gelangst. In öffentlichen Verkehrsmitteln bietet sich außerdem oft die Gelegenheit Menschen kennen zu lernen. Je mehr die Dienste genutzt werden, desto größer ist der Anreiz sie zu erhalten und auszubauen!

Wenn du in einem Dorf übernachtest, kann dein/e Gastgeber:in dich auf Anfrage manchmal sogar von der Bushaltestelle oder deinem Ausgangspunkt abholen und dich zum Ausgangspunkt der Wanderung des nächsten Tages bringen.

Die meisten Bahnverbindungen innerhalb Europas und viele Busstrecken findest du auf den mehrsprachigen Webseiten www.bahn.de und www.sbb.ch.

Lass dein Auto nach Möglichkeit zu Hause!
Berghütten unternehmen große Anstrengungen ihren Energieverbrauch zu senken, also leiste bitte deinen Beitrag zum Umweltschutz auf dem Weg dorthin.

Alle acht Alpenländer sind Teil des Schengenraums, d.h. Staatsbürger:innen der EU-Mitgliedstaaten und aus mehr als 30 weiteren Ländern sowie alle Reisenden mit einer Aufenthaltsgenehmigung für ein Schengenland können sich 90 Tage lang (innerhalb von 6 Monaten) frei auf der Via Alpina bewegen, solange sie einen gültigen Lichtbildausweis mit sich führen.

Wenn du nicht unter diese Regelung fällst, kannst du ein Schengenvisum bei der Botschaft oder dem Konsulat des Landes, in das du zuerst einreist oder in dem du dich am längsten aufhalten wirst, beantragen. Mit dem Visum hast du das Recht den gesamten Schengenraum 90 Tage lang innerhalb von 6 Monaten zu besuchen. Zusätzlich ist ein Reisepass erforderlich, der noch mindestens bis 6 Monate nach dem Ende deines Aufenthalts gilt, sowie eine gültige Reiseversicherung.

Falls du länger als 90 Tage bleiben willst, musst du in einem der Länder um Aufenthaltsgenehmigung ansuchen (Visum D) – was leider schwierig sein kann, wenn du keine fixe Adresse haben wirst.

Was die Krankenversicherung betrifft, so haben Staatsangehörige aus EU-Ländern, der Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island in allen Alpenländern mit Ausnahme von Monaco den gleichen Zugang zum öffentlichen Gesundheitswesen wie die Staatsbürger:innen dieser Länder. In einigen Ländern ist die Behandlung kostenlos, in anderen musst du einen Teil der Kosten übernehmen und in wieder anderen musst du die Kosten zur Gänze tragen und danach um Rückerstattung ansuchen. Eine europäische Krankenversicherungskarte erleichtert die Verfahren (siehe ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=559&langId=de).

Wenn du aus einem anderen Land kommst oder zur Deckung von zusätzlichen Rettungs-, Reise-, Unterkunfts- sowie Rückführungskosten bei Krankheit oder einem Unfall und für Haftpflicht solltest du eine geeignete Reise- und Krankenversicherung abschließen. Alle großen Wandervereine oder –verbände bieten ihren Mitgliedern eigene Versicherungen an.

Für die Alpenländer sind keine Impfungen verpflichtend vorgesehen (Stand Januar 2024).

Nachdem sie im 18. und 19. Jahrhundert beinahe ausgerottet wurden, scheinen die großen Raubtiere in die Alpen zurückzukehren: In den Ostalpen kommen wieder Bären vor, in den Westalpen Wölfe und Luchse im gesamten Alpengebiet. Diese Tiere sind sehr scheu und werden fast immer versuchen, eine Begegnung mit dir zu vermeiden.

Nähere dich Wildtieren (auch Steinböcken, Gämsen und Murmeltieren…) nicht weiter, als diesen das angenehm erscheint. Laufende Kühe können beeindruckend sein, halte ebenfalls einen Sicherheitsabstand ein.

Die weißen Pyrenäen-Berghunde (Patou), die in den französischen Alpen mit Schafherden großgezogen werden und diese vor Angriffen durch Wölfe und streunende Hunde schützen, können aggressiv werden, falls du der Herde zu nahe kommst. Mach lieber einen großen Bogen um Hund und Schafe, bleib ruhig und bedrohe den Hund in keiner Weise.

Tollwutfälle sind sehr selten, kommen aber vor allem bei Hunden, Füchsen und Fledermäusen vor. Falls du von einem Hund gebissen wirst, konsultiere innerhalb weniger Tage ein:e Ärzt:in.

In den Alpen leben nur zwei giftige Schlangenarten: die Aspisviper (Vipera aspis) und die Kreuzotter (Vipera berus), die man an ihren vertikal-elliptischen (katzenähnlichen) Pupillen erkennt. Auch Schlangen greifen nur an, wenn sie überrascht werden. Stampfe fest auf, bevor du dich auf sonnigen Wiesen oder Felsen niederlässt. Nach einem Biss sollte innerhalb einiger Stunden ein:e Ärzt:in aufgesucht werden, obwohl für Erwachsene normalerweise keine Todesgefahr besteht.

Vorsicht vor einem der kleinsten Alpentiere: es gibt relativ viele Zecken, die teilweise Borreliose übertragen. Suche am Abend nach der Wanderung nach Zecken auf deinem Körper und entferne sie. Sollte sich ein Zeckenbiss entzünden, wenden dich an ein:e Ärzt:in oder Apotheker:in.

In den meisten Gebieten, ja, aber in manchen Naturschutzgebieten (wie in den meisten Nationalparks) sind Hunde nicht erlaubt, da sie den dort lebenden Wildtieren Schaden zufügen könnten. Bei den Etappenbeschreibungen findest du Informationen über den Schutzstatus eines Gebiets und normalerweise einen Link: Bitte erkundige dich nach den geltenden Vorschriften!

Oft musst du deinen Hund auch an der Leine führen, wenn du Kuh- oder Schafweiden durchquerst. Respektiere die Arbeit der Hirt:innen. Hunde dürfen normalerweise nicht in den Berghütten schlafen.

Informiere dich auch über Impfvorschriften für Tiere in jedem Land, in dem du wandern willst.

Viele Touren beinhalten auch einen Gepäcktransport mit Lieferwagen oder Lasttieren. Außerdem organisieren einige lokale Anbieter:innen oder Berghütten einen Rucksacktransport auf Anfrage. Frage in unserer Community nach Tipps.

Die Alpen sind das größte Naturgebiet Europas, aber auch ein Kulturraum, der seit prähistorischer Zeit besiedelt ist und in dem heute etwa 14 Millionen Menschen, vor allem in den Städten, leben. Jedes Jahr besuchen 60 Millionen Menschen die Alpen. Das ökologische und kulturelle Gleichgewicht ist empfindlich. Bitte:

  • Bleibe auf den markierten Wegen. Ein Verlassen der Wege führt zu Erosion, da das Regenwasser deinen Spuren folgt;
  • Störe die Wildtiere besonders in der Dämmerung (Futterzeit) nicht;
  • Nimm keine Blumen oder Mineralien mit;
  • Sei äußerst vorsichtig, wenn du Feuer machst – erkundige dich, ob es überhaupt erlaubt ist (siehe auch oben Kann man biwakieren);
  • Hinterlasse keinen Müll, auch keinen verrottbaren, der in großer Höhe Jahre zur Zersetzung braucht, und entsorge ihn in den entsprechenden Behältern im Tal (oder noch besser zu Hause). Lass unnötige Verpackungen zu Hause.
  • Schließe Tore und Gitter hinter dir, damit Nutztiere nicht ausbrechen können;
  • Was die Befriedigung natürlicher Bedürfnisse betrifft: entferne dich vom Weg und mindestens 50 m von Fließgewässern (niemals in Höhlen oder Ruinen!) und vergrabe Exkremente und wieder verwertbares Toilettenpapier. Binden, Tampons u.ä. nimm bitte mit ins Tal;
  • Erkundige dich nach spezifischen Vorschriften in Nationalparks, Naturschutzgebieten und anderen Schutzgebieten und halte dich daran (nutze dazu auch die Links bei unseren Etappenbeschreibungen);
  • Reise nach Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Falls du mit dem Auto kommst, parke auf den vorgesehenen Parkplätzen, damit du niemandem den Weg versperrst.

Halte dich an den Spruch: „Nehmen Sie nur Eindrücke mit, hinterlassen Sie nur Fußabdrücke!“

Deine Sicherheit und die anderer Wandernden ist wichtig: Plane deine Wanderung sorgfältig und überprüfe die Kondition aller Teilnehmenden vor und während der Wanderung (siehe auch Einträge unter Schwierigkeit, Wetter und Ausrüstung oben). Achte unbedingt darauf keine Steine loszutreten, die andere verletzen könnten. Falls sich doch ein Stein löst, rufe anderen Wandernden eine Warnung zu! Bei einem Unfall bleibe ruhig. In vielen Fällen kannst du dir selbst und anderen helfen. Falls das nicht möglich ist, wähle den internationalen Notruf 112, aber Vorsicht, in vielen Bergregionen gibt es keine Netzabdeckung für dein Mobiltelefon. Ruf um Hilfe, mach Lichtsignale oder schwenke große Kleidungsstücke, um auf dich aufmerksam zu machen. Eine verletzte Person sollte normalerweise am Unfallort bleiben und darf nie allein gelassen werden.