Diese Etappe eröffnet die Möglichkeit die Kenntnisse über die architektonische Kultur der Walser zu vertiefen. Die germanofone Gemeinde des Aostatales im oberen Teil des Gressoney Tales (Auch Hellex oder Lys Tal genannt, nach dem Lys Bach der es durchfließt) existiert bereits seit dem XII.Jh. Die Etappe beginnt auf der Straße von Issime in das Grato Tal, und der erste Teil des Weges (Wegweiser 1) steigt rasch über Stufen durch den Mischwald an und führt durch die Dörfer Hubal, Hantschkku und Ekku. Man erreicht schließlich die Ortschaft Chröiz, die besser unter dem Namen San Grato bekannt ist ( 1.650 m) mit der Kapelle die auf das 18.Jh. zurückgeht. Der Weg biegt nun nach links ab und auf einer Scheinebene durchquert man eine einzigartige Landschaft und durchquert Weiler mit Häusern die in der typischen Walser Bauweise aus Stein und Holz errichtet sind, und kommt an den „Städel“ vorbei, die man in dieser Art seit dem XVI. Jh. kennt. Nach einem Waldstück und einer interessanten Feuchtzone erreicht man die Munes-Muhni Alm und die Kapelle der Madonna vom Schnee (2021 m) aus dem Jahre 1660 die Schauplatz des alljährlichen Festes der Madonna am 5. August ist. Nun steigt der Weg steil an zum Dondeuil Pass (2338 m) bedeutender Übergang zur Verbindung des Gressoney Tales mit dem Ayas Tal. Vom Pass hat man einen herrlichen Ausblick der vom Monte Bianco bis zum Gran Paradiso reicht. Der Marsch geht weiter mit einem langen Abstieg zur Ortschaft Dondeul (1993 m). Von hier geht man abwechselnd auf einer Gutsstraße und einem alten Maultierpfad sowie ein Stück auf der Asphaltstraße. Auf dem Grashang kann man den Turm von Bonot aus dem XIII. Jh., erblicken, der vermutlich bei der Verbindung zwischen den Kastellen von Graines und Villa verwendet wurde. Man erreicht schließlich Isolazz Fraktion von Challand-Saint-Victor (676 m) das auf der orografisch linken Seiten des Evançon Baches liegt. Achtung, die Etappe ist mit etwa 8,5 Stunden Gehzeiten sehr lang. Man kann die Nacht durchaus auf den Almen von Chalex und Dondeuil (1815 m) verbringen, aber nur wenn man entsprechend mit Schlafsack und Zelt ausgerüstet ist.
(Regione Valle d’Aosta)

Diese Etappe bietet die Gelegenheit die Kenntnisse über die Walser Kultur zu vertiefen. Das Volk der Walser wurde im XII und XIII Jh. in den Tälern Ayas, Lys und Valsesia am Fuße der Monte Rosa Gruppe sesshaft. Aus Deutschland durch das Ober Wallis kommend, woher auch der Name Walliser kommt, katholischen Glaubens, deutscher Sprache und ihren Traditionen treu, widmeten sie sich vor Allem der Landwirtschaft und der Viehzucht, wobei sie das Land bis auf ca. 2000 m.ü.d.M. kultivierten. Sie vernachlässigten aber auch den Handel nicht, und das Tal hieß tatsächlich auch das “Krämertal“, und hatten häufig Kontakte mit der deutschen Schweiz und Süddeutschland. Interessant ist die Bauweise der Häuser, deren Basis und Erdgeschoss aus mit Mörtel verbundenen Steinen errichtet wurde, deren Obergeschosse in Lärchenholz mit großen Balkons und überstehenden Dächern, welche mit Steinplatten gedeckt waren. Eine Besonderheit sind auch die „Städel“, zur Aufbewahrung des Kornes gedacht, die von 8-10 Säulen aus Holz getragen waren, gedeckt von runden glatten Steinplatten, um die Vorräte vor Feuchtigkeit und vor Mäusen zu schützen. In Challan-Saint-Victor kann man die Überreste des Kastell Villa besuchen, das im 10. Jh. auf einem hohen Felsen errichtet worden war, und die Pfarrkirche zum hl.Viktor, eine Kirche mit einem interessanten Portal aus dem 15.Jh und nur einem Kirchenschiff. Im Inneren befindet sich ein gotisches Holzkruzifix aus dem 14.Jh.
(Regione Valle d’Aosta, Regione Piemonte)